Felgen auswuchten - Tipps und Infos

Du hast doch bestimmt schon einmal vom „Reifen auswuchten“ gehört. Meistens fällt dieser Begriff im Zusammenhang mit dem Wechsel oder der Lagerung Deiner Reifen.

Doch was bedeutet das Auswuchten von Rädern überhaupt? Warum sollte man es machen lassen? Und in welchen Abständen ist Wuchten sinnvoll? Wir haben für Dich alle Informationen rund um das Thema Reifen bzw. Räder auswuchten in diesem Ratgeber zusammengetragen.

Inhalt:

  1. Was bedeutet Auswuchten von Felgen?
  2. Sicherheitsrisiko: Warum muss man Felgen auswuchten?
  3. Anzeichen: Woran erkennt man eine Unwucht?
  4. Wann und wie oft sollte man seine Felgen wuchten lassen?
  5. Ursache: Wie kommt eine Unwucht zustande?
  6. Wie funktioniert das Auswuchten?
  7. Was kostet das Auswuchten?

Was bedeutet Auswuchten von Felgen?

Wenn man von Auswuchten spricht, ist damit gemeint das man eine sogenannte Unwucht beseitigen möchte. Eine Unwucht ist allgemein gesagt eine asymmetrische Verteilung der Masse eines rotierenden Körpers. Klingt erstmal sehr wissenschaftlich, oder? Es bedeutet aber nichts anderes als das, wenn sich eurer Reifen bzw. das Rad drehen (rotieren) das Gewicht (Masse) der Felge und des Reifens nicht gleichmäßig auf alle Seiten verteilt ist. Somit entsteht also beim Fahren ein Ungleichgewicht und das Rad kommt ins Schlackern.

Dazu ist zu sagen, dass der Ausdruck „Reifen auswuchten“ sich zwar im Volksmund etabliert hat, fachlich gesehen müsste es jedoch „Räder auswuchten“ heißen. Das hat den einfachen Grund das der „rotierende Körper“ nicht nur aus dem Reifen besteht, die Felge dreht sich schließlich auch mit. Daher muss man das gesamte Rad auswuchten, um eine Unwucht zu beseitigen.

Original Räder Hinweis: Ein Rad bezeichnet einen Reifen, der auf einer Felge montiert ist. Reifen + Felge = Rad

Sicherheitsrisiko: Warum muss man Felgen auswuchten?

Jetzt besteht natürlich die Frage „Warum muss man Felgen auswuchten?“. Was passiert wenn man Räder nicht auswuchtet? Das kann nämlich unter anderem sehr gefährlich werden.

Es geht wie eben erklärt darum das das Gewicht nicht gleichmäßig auf die Mittelachse des Rades verteilt ist. Dabei spielen schon kleine Abweichungen eine große Rolle. Bereits ein paar Gramm reichen bei hoher Geschwindigkeit aus, um eine gefährliche Unwucht zu erzeugen.

An dieser Stelle wird es nochmal kurz wissenschaftlich: Je schneller Du fährst, desto schneller dreht sich auch der Reifen. Dabei entstehen sogenannte Zentrifugalkräfte oder auch Fliehkräfte genannt. Diese spürst Du beim Fahren in einer Kurven, wenn es Dich nach außen drückt.

Diese Kräfte bewirken das aus einem Gewichtsunterschied von 10 Gramm, in einem Rad bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h, eine Gewichtskraft von 2,5 Kilogramm entsteht. Das ist das 250-fache. Wenn Du auf der Autobahn mit Tempo 200 unterwegs bist, dann werden aus den 10 Gramm Unterschied schnell 10 Kilogramm Gewichtskraft, dabei handelt es sich schon um das 1.000-fache.

Du siehst, eine Unwucht kann sehr gefährlich werden, besonders wenn Du häufiger mit hohen Geschwindigkeiten unterwegs bist. Die Kräfte, die auftreten wirken sich negativ auf verschiedene Bauteile aus. Das kann zu hohen Reparaturkosten führen und im schlimmsten Fall versagen die Bauteile während der Fahrt. Am meisten unter den Schwingungen einer Unwucht leidet das Radlager, die Radaufhängungen und das Lenkgetriebe.

Anzeichen: Woran erkennt man eine Unwucht?

Eine Unwucht lässt sich bei geringen Geschwindigkeiten meisten nur schwer oder gar nicht feststellen. Erst mit erhöhter Geschwindigkeit werden die Fliehkräfte immer größer.

Du erkennst eine Unwucht Deiner Felgen daran das bei bestimmten Geschwindigkeiten das Lenkrad beginnt zu „flattern“ oder zu vibrieren. Grund dafür sind die Schwingungen, die der Reifen erzeugt, weil er „nicht ganz rund“ läuft, bzw. die starken Fliehkräfte wirken.

Des Weiteren können auch ungewöhnliche Geräusche auftreten oder die Reifen fahren ungleichmäßig und verstärkt ab. Wenn Du solche Anzeichen während der Fahrt bemerkst solltest Du umgehend eine Werkstatt aufsuchen, um Deine Reifen auswuchten zu lassen.

Wann und wie oft sollte man seine Felgen wuchten lassen?

Selbstverständlich solltest Du Deine Räder auswuchten lassen, wenn Du bemerkst das etwas nicht stimmt. Doch generell lässt sich sagen das der saisonale Reifenwechsel sich perfekt dazu anbietet auch seine Reifen wuchten zu lassen.

Die Meinungen gehen bei diesem Punkt auseinander. Einige Autofahrer lassen lediglich beim Aufziehen eines neuen Satzes ihre Reifen auswuchten. Das ist jedoch aus fachlicher Sicht nicht ratsam. Das Gewicht des Rades und dessen Gleichgewicht verändern sich kontinuierlich, wenn das Rad in Gebrauch ist. Somit kann sich auch der durch das Wuchten geschaffene Ausgleich, nach einer gewissen Zeit, wieder zu einem Ungleichgewicht hin verändern.

Daher macht es Sinn, wenn Du Deine Räder beim saisonalen Wechsel auswuchten lässt. Auch nach längerer Lagerung empfiehlt es sich Reifen auswuchten zu lassen. Dabei kommst Du auch wesentlich günstiger bei weg, als wenn Du durch eine Unwucht einen Schaden an wesentlich teureren Autoteilen verursachst.

Ursache: Wie kommt eine Unwucht zustande?

Wie entsteht eine Unwucht im Rad überhaupt? Und wie kann man eine Unwucht vermeiden? Das wollen wir Dir zeigen, damit Du eine Unwucht rechtzeitig erkennen kannst.

Es gibt viele Gründe, warum sich eine Unwucht bilden kann. Da Du ja jetzt weißt das wenige Gramm schon ausreichen, um ein Ungleichgewicht zu erzeugen, ist die Anzahl möglicher Gründe groß.

Es fängt an bei zu starken Bremsmanöver, hastigen Kurvenfahrten oder einer allgemein sportlichen Fahrweise. Dadurch nutzt sich das Profil der Reifen unterschiedlich stark ab. Dieser minimale Gewichtsunterschied allein reicht aus, um eine Unwucht zu erzeugen.

RDK Sensoren und Reifenventile sind auch schuld an Unwuchten, da die Sensoren/Ventile ja einige Gramm wiegen und nur auf einer Seite des Rades angebracht werden, fehlt logischer Weise das Gegengewicht auf der anderen Seite.

Achte bei länger gelagerten Rädern darauf das auch dort eine Unwucht entstehen kann. Denn selbst während der Lagerung kann keine 100%-ige Laufruhe garantiert werden. Kleine Unwuchten die hier entstehen sind auch häufig lange unbemerkt, beschädigen aber dennoch die anderen damit verbundenen Teile.

Wie funktioniert das Auswuchten?

Grundlegend funktioniert das Auswuchten von Reifen bzw. Rädern so, dass das Ungleichgewicht im Rad durch entsprechende Gegengewichte ausgeglichen wird. Diese werden auf der Innenseite der Felge befestigt.

Es gibt verschiedene Arten von Gegengewichten, auf die wir hier nicht näher eingehen. Das hat den Grund das wir von Original Räder uns auf Originale Alufelgen spezialisiert haben. Um die hochwertige Oberfläche der Alufelgen zu schützen kommen nämlich hauptsächlich Klebegewichte zum Einsatz. Diese hinterlassen auch nach dem Entfernen keine sichtbaren Rückstände.

Doch wie werden diese Gewichte an der richtigen Position angebracht? Dafür gibt es spezielle Wuchtmaschine. Die Räder werden in die Wuchtmaschine eingespannt und in Rotation versetzt. Während sich das Rad in schneller Rotation befindet, erfassen sensible Sensoren jede noch so kleine Unwucht und an welcher Stelle sich diese befindet. Dadurch weiß der Monteur dann genau an welcher Stelle er die Gegengewichte anbringen muss, damit die Unwucht beseitigt wird.

Hinweis: Das ist auch der Grund, weshalb das Auswuchten nur von einer Werkstatt mit entsprechendem Gerät durchgeführt werden kann.

Das eben beschriebene, stationäre Verfahren ist das statische Wuchten. Es gibt noch eine weitere Möglichkeit die Räder in einer Wuchtmaschine zu wuchten, mit dem dynamische Wuchten.

Dynamisches Wuchten

Das dynamische Wuchtverfahren funktioniert vom Prinzip her genau so wie das statische Wuchten. Der einzige relevante Unterschied liegt darin, wo die Unwuchten gemessen werden.

Beim statischen Verfahren ist es nämlich so dass nur die Unwuchten auf einer Seite des Rades gemessen werden. Dabei handelt es sich um die Seite, die zur Straße zeigt. Beim dynamischen Wuchten wird sowohl die Außenseiten gescannt als auch die Innenseite, welche zum Fahrzeug hinzeigt.

So wird sichergestellt das das gesamte Rad ohne Schwingungen oder Vibrationen rotieren kann. Das dynamische Wuchten ist jedoch nur ab einer bestimmten Reifenbreite möglich.

Elektronisches Feinwuchten

Es kann passieren das trotz Auswuchten Deiner Reifen die Vibrationen nicht verschwunden sind. Dann kann es sein, dass die Unwucht ihren Ursprung nicht zwingend im Rad hat. An dieser Stelle kommt das elektronische Feinwuchten zum Einsatz.

Diese Variante ist vom Prozess her die Gleiche. Das Rad wird in Rotation versetzt, Sensoren erfassen dann die Unwuchten und diese werden mit Hilfe von Gegengewichten ausgeglichen.

Hier ist der Unterschied zu den vorherigen Verfahren, das das Rad nicht abmontiert wird. Die Felgen mit Reifen bleiben am ursprünglichen Fahrzeug und werden auch dort geprüft. Eine spezielle, mobile Wuchtmaschine bringt das montierte Rad in Rotation und dann wird jede Unwucht erkannt.

Die Ursache liegt dann meist bei Anbauteilen wie der Bremstrommel oder der Radnabe. Auch hier kann ein Ungleichgewicht im Bezug zu den Rädern zu einer Unwucht führen.

Felgen auswuchten: Welche Kosten?

Das Ganze ist natürlich nicht kostenlos. Die Werkstätten haben stark schwankende Preise, wenn es darum geht Räder auswuchten zu lassen. Daher solltest Du im Vorhinein erst gründlich die Angebote in Deine Nähe vergleichen, oder bei der Werkstatt Deines Vertrauens einen guten Preis aushandeln.

Jetzt kommen wir zu etwas konkreteren Zahlen. Generell lässt sich sagen das Du für das Auswuchten eines Rades durchschnittlich 5 bis 15 Euro bezahlst, je nach Größe der Räder. Wenn es sich bei Deinen Rädern um Alufelgen handelt, kommt noch ein Aufpreis von 2 bis 5 Euro oben drauf.

Kommt die Demontage der Räder noch extra dazu, dann kommt das ebenfalls zum Preis noch dazu. Du zahlst also für einen Satz Räder ungefähr einen Preis zwischen ca. 30 bis 100 Euro.

Daher bietet es sich an, wenn der saisonale Reifenwechsel ansteht, auch die Reifen auswuchten zu lassen. Dadurch sparst Du Dir zum einen die Kosten für die Demontage der Räder. Außerdem kannst Du dann den Preis noch etwas besser verhandeln.


Wähle jetzt Deine Automarke!